Mit dem von Sandro Del-Prete erfundenen Begriff «Illusorismus» bezeichnet er dasVerfahren, optische Täuschungen in Zeichnungen oder Bildern darzustellen. Bei diesen optischen Täuschungen handelt es sich um Trugbilder im weitesten Sinne. Der Täuschungseffekt der Illusorismen entsteht, wie beim Illusionisten (Zauberkünstler), durch beabsichtigte Irreführung des Betrachters, beruht aber auf einem anderen Prinzip. Es handelt sich dabei entweder um die Kombination von perspektivisch bewusst falsch geführten Linien oder aber um bestimmte Licht- und Schattenspiele, deren Deckung unterschiedliche Erklärungen zulässt. Dank Del-Pretes Liebe zum Detail und seinem Bestreben zur realistischen Darstellung sind Zeichnungen entstanden, bei denen die Grenze zwischen Wirklichkeit und Fantasie, zwischen Realismus und Illusion fliessend geworden ist.

Autorentext
Sandro Del-Prete, 1937 in Bern geboren. Als Maler und Bildhauer perfektioniert er die optischen Täuschungen und wird als Nachfolger von M.C. Escher bezeichnet. Seit über 35 Jahren führt er die Galerie Illusoria in Bern. Es ist ihm ein spezielles Anliegen, dass die Besucher zum Beobachten und Anlaysieren der Perspektiven angeregt werden. Jeder soll sehen und erleben können wie ein Effekt entsteht und wie sich das auf die Wahrnehmung der Realität auswirkt.