

Beschreibung
In einer luxuriösen Seniorenresidenz bei Schleswig wird ein Toter gefunden. Alle Indizien sprechen für Mord. Doch wer hat ein Interesse an dem vorzeitigen Ableben eines 94-jährigen Opernsängers? Geht es ums Erbe? Oder ist gar ein Todesengel am Werk? Je länger ...In einer luxuriösen Seniorenresidenz bei Schleswig wird ein Toter gefunden. Alle Indizien sprechen für Mord. Doch wer hat ein Interesse an dem vorzeitigen Ableben eines 94-jährigen Opernsängers? Geht es ums Erbe? Oder ist gar ein Todesengel am Werk? Je länger Kommissarin Katja Greve und ihr neuer Kollege Daniel Kowalski ermitteln, umso zahlreicher werden die Motive. Schon bald offenbaren sich den beiden mehr menschliche Abgründe und Tragödien, als ihnen lieb ist ... Sehr norddeutsch und hochspannend - die neue Küstenkrimi-Reihe von Eva Jensen! Die Kommissare Katja Greve und Daniel Kowalski ermitteln an der Schlei: Daniel ist Katjas neuer Partner bei der Kripo Schleswig - korrekt, ruhig und methodisch, nicht ohne Humor, dafür aber mit Rosenkranz am Rückspiegel. Katja hingegen ist impulsiv, unkonventionell, energiegeladen - und hätte am liebsten ihren alten Partner behalten. Doch klar ist: Ihre Fälle können sie nur lösen, wenn sie zusammenarbeiten. Denn auch an der idyllischen Ostküste Schleswig-Holsteins wirft das Verbrechen dunkle Schatten ... Küstenmord - alle Titel in der richtigen Reihenfolge: 1. Das letzte Lied 2. Kein Wort zu viel Band 3 in Vorbereitung eBooks von beTHRILLED - mörderisch gute Unterhaltung.
Eva Jensen ist gebürtige Hamburgerin und hat in einem Dorf in der Nähe von Schleswig eine zweite Heimat gefunden. Dort genießt sie Landschaft und Natur an der Schlei und den Charme der Norddeutschen. Wenn es dort regnet, und das tut es sehr oft, schreibt sie. Eva Jensen ist ein Pseudonym der Autorin Yvonne Wüstel.
Autorentext
Eva Jensen ist gebürtige Hamburgerin und hat in einem Dorf in der Nähe von Schleswig eine zweite Heimat gefunden. Dort genießt sie Landschaft und Natur an der Schlei und den Charme der Norddeutschen. Wenn es dort regnet, und das tut es sehr oft, schreibt sie. Eva Jensen ist ein Pseudonym der Autorin Yvonne Wüstel.
Leseprobe
3
Die Zeit schleppte sich dahin, als klebte ihr Kaugummi unter den Sohlen. Katja saß an ihrem Schreibtisch und wusste nichts mit sich anzufangen.
Seit drei Wochen herrschte Ruhe im Kommissariat: ein paar kleinere Diebstähle, eine Schlägerei in einer Dorfkneipe, der Verdacht der Veruntreuung von Spendengeldern in einem Sportverein, aus hektischeren Zeiten übrig gebliebener Papierkram. Sonst nichts. Als blieben die Kriminellen bei dem Schmuddelwetter da draußen lieber daheim auf ihrem Sofa sitzen und guckten Netflix-Serien.
Nicht allen Kollegen war das unangenehm. Rudi Steinhaus zum Beispiel nutzte die Zeit, um einen Kaffee nach dem anderen zu trinken und im Internet nach Ersatzteilen für seinen Oldtimer zu suchen. Und Daniel Kowalski hatte es sich offenbar zur Aufgabe gemacht, sämtliche Formulare im Aktenschrank zu sortieren und alphabetisch zu ordnen.
Katja aber ging fast die Wände hoch.
Ohne dass sie etwas dagegen tun konnte, begann sie, mit dem Fuß zu wippen. Ihre Hände konnte sie kaum stillhalten. Schließlich stand sie auf und ging zum Fenster.
Gegen die Fensterlaibung gelehnt sah sie eine Weile zu, wie das Wasser in feinen Perlen an der Scheibe hinunterlief. Es war nicht auszumachen, ob da draußen Nieselregen oder Nebel herrschte. Wahrscheinlich war es eine Mischung aus beidem. Die Straße vor dem Gebäude lag nahezu verlassen da, die Streifenwagen der Kollegen der Schutzpolizei waren alle im Einsatz, vermutlich bei Verkehrsunfällen auf vom nassen Laub rutschigen Straßen. Selbst auf dem Parkplatz des Supermarktes schräg gegenüber standen nur wenige Autos.
Im Hintergrund dudelte das Radio Schlager und Popsongs der Siebziger- und Achtzigerjahre. Donnerstags war Steinhaus an der Reihe, den Sender auszusuchen, und er wählte immer diese furchtbare Musik, die zu seinem Manta passte. Zumindest war Rudi ein Prolet mit Methode - bis hin zu Goldkettchen und Pilotenbrille. Sie kannte ihn sogar noch mit Minipli à la Atze Schröder, die er zum Glück vor ein paar Jahren auf Anraten seines Friseurs und zur Schonung der schütter werdenden Haare aufgegeben hatte.
Ich glaube, ich drehe langsam durch.
Nicht zum ersten Mal kam ihr die Frage in den Sinn, ob sie nicht eine Versetzung in eine andere Stadt beantragen sollte. Hamburg zum Beispiel. Oder Kiel. Wieso hatte sich Kowalski eigentlich von Kiel nach Schleswig versetzen lassen? Ein Aufstieg war das nicht gerade. Na, egal. Flensburg wäre auch eine Möglichkeit. Die Stadt war mindestens dreimal so groß wie Schleswig. Jedenfalls wollte Katja irgendwohin, wo das Leben tobte. Anders als hier. Oder sollte sie doch wieder zur Schutzpolizei gehen? Die hatten wenigstens immer etwas zu tun: Verkehrskontrollen, Unfälle, verschwundene Haustiere und Fahrräder. Irgendwas. Selbst Verkehrserziehung und Sicherheitsberatungen waren spannender als der Anblick des Supermarkts gegenüber. Urlaub wäre auch schön. Irgendwo in der Wärme.
Natürlich tauchte bei diesem Gedanken Bjarne vor ihrem inneren Auge auf. Bjarne, der genau in diesem Moment im Flugzeug auf dem Weg nach Alicante saß und sich vermutlich gerade zu seiner Kollegin Tanja beugte, um ihr etwas ins mehrfach gepiercte Ohr zu flüstern.
Dich will ich jetzt nicht in meinem Kopf haben, dachte sie und stieß sich wütend von der Fensterlaibung ab. Das Starren auf das trostlose Grau da draußen machte sie trübsinnig und brachte sie auf blöde Gedanken. Mit irgendetwas musste sie sich beschäftigen. Sofort.
Kaffee, dachte sie. Kaffee hilft immer.
Sie ging zu der kleinen Küchenzeile, die sie sich in dem Büro eingerichtet hatten. Eigentlich war es nichts anderes als zwei alte, umfunktionierte Aktenschränke, auf denen ein Wasserkocher und eine alte Kaffeemaschine standen. »Behörden-Teeküche« hatte Peter das immer genannt.
»Oh!« Katja hob erstaunt die Glaskanne von der Wärmeplatte. »Wir haben doch nicht etwa na
